17. Mai 2025

«Besonders nette Orchesterwarte»

Heute fahren wir unsere Musikerinnen und Musiker noch einmal übers Land: nach Toyama! Auf der anderen Seite der Hauptinsel, an der Toyama Bay gelegen, einem Ausläufer des Japanischen Meeres, besäumen schneebedeckte Bergspitzen die für hiesige Verhältnisse klein dimensionierte Großstadt mit einer knappen halben Million Menschen. Vor ziemlich genau neun Jahren, Mitte 2016, sind die Tonkünstler hier schon einmal aufgetreten, mit Musik von Ludwig van Beethoven und Richard Strauss. Auch der opulente, sehr hohe Konzertsaal mit fast 2200 Sitzen, einem großflächigen Parkettbereich und drei ausladenden Balkonebenen ist voller Menschen!

Schon am Nachmittag, Stunden vor dem Orchester, trifft Mari Suzuki in der Aubade Hall ein, um den Flügel für Kyohei Sorita vorzubereiten. Die Klavierstimmerin, die Fortbildungen in Hamburg absolviert hat und deshalb sehr gut Deutsch spricht, ist seit mehr als 20 Jahren für Steinway & Sons tätig – und betreut für die japanische Vertretung des deutschen Klavierbau-Unternehmens Pianisten wie Kyohei Sorita oder Keigo Mukawa, der in Japan ähnlich bekannt ist, über lange Zeiträume hinweg. Betreuung heißt in unserem Fall auch: Die freundliche Japanerin ist immer früher da! Täglich richtet sie den Flügel für unseren Solisten ein. Einen leichten Anschlag möge er, den Klang tief und groß. Nach den Anspielproben wünscht er sich hin und wieder Anpassungen, dann eilt Mari Suzuki nochmals auf die Bühne. Normalerweise benötigt sie mehrere Stunden, um den Flügel aus mehreren vorhandenen Instrumenten für Kyohei Sorita – und für das jeweilige Solokonzert! –auszuwählen und einzurichten, aber heute hat sie einen leichten Job: Der Konzertflügel wurde für diesen Abend eigens von Steinway angeliefert, und darauf spielt Kyohei Sorita auch heute nicht nur den Solopart in Wolfgang Amadeus Mozarts A-Dur-Klavierkonzert, er hat für auch wieder eine zauberhafte Zugabe vorbereitet und lässt seine Finger in der Etüde von Moritz Moszkowski, Nummer sechs aus opus 72, über die Tasten flitzen. 

Ob es in Europa auch so wenige Klavierstimmerinnen gebe, möchte Mari Suzuki noch wissen. Wir bejahen, und sie bestätigt: Auch in Japan sei es mitunter schwierig, sich in dieser Männerdomäne zu behaupten. Die 46-Jährige, die in Kanagawa bei Tokio lebt, hat es geschafft – und genießt umso mehr die Tourneewoche mit den Tonkünstlern, denn «die deutschen und die österreichischen Orchester haben besonders nette Stage Manager», sagt Mari – zu Deutsch: Orchesterwarte. Dieses Kompliment geben wir gern weiter!

«Particularly nice stage managers»

Today we take our musicians cross-country again: to Toyama! Almost exactly nine years ago, in mid-2016, the Tonkunstler performed here once before, with music by Ludwig van Beethoven and Richard Strauss. This opulent, high-ceilinged concert hall with almost 2,200 seats, a large parquet area and three expansive balcony levels is another full house!

Mari Suzuki arrives at Aubade Hall in the afternoon, hours before the orchestra, to prepare the grand piano for Kyohei Sorita. The piano tuner has been working for Steinway & Sons for more than 20 years – and looks after pianists such as Kyohei Sorita and Keigo Mukawa, who is similarly well-known in Japan, for the Japanese branch of the German piano manufacturer. In our case, looking after also means: the friendly Japanese expert arrives ever earlier for her work! She sets up the grand piano for our soloist every day. He likes a light touch, the sound deep and big. Normally, it takes her several hours to select one of several available pianos and set it up for Kyohei Sorita – and for whichever concerto he’s playing! – but today she has an easy job: The concert grand was delivered especially for this evening by Steinway, and Kyohei Sorita uses it to play not only the solo part in Wolfgang Amadeus Mozart’s A major Piano Concerto but also another enchanting encore he has prepared, letting his fingers glide over the keys in Moritz Moszkowski’s Etude No. 6 from opus 72.

Mari Suzuki asks us if Europe also has only a few female piano tuners. Yes, we say, to which she replies that in Japan, too, it is sometimes difficult to assert oneself in this male domain. The 46-year-old, who lives in Kanagawa near Tokyo, has made it – and is enjoying this tour week with the Tonkunstler all the more because «the German and Austrian orchestras have particularly nice stage managers» says Mari. The German word for this profession, «Orchesterwart», literally means «orchestra warden». We’re delighted to pass on the compliment!

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