18. Mai 2025

Die Japan-Reise geht weiter

Das Abschlusskonzert unserer Japan-Tournee – ein Sonntagnachmittags-Konzert in bester Tonkünstler-Manier – findet in der Sumida Triphony Hall statt, nordöstlich vom Tokioter Zentrum gelegen. Hier hat das New Japan Philharmonic Orchestra seinen Sitz, dessen Chefdirigent Yutaka Sado seit 2023 ist und das unserem Orchester vor ein paar Tagen den Flötisten Yasushi Watanabe auslieh. Auch der österreichische Dirigent Christian Arming, der vor einem knappen Jahr innerhalb eines Tages für Yutaka Sado eingesprungen war und zwei Konzerte mit der neunten Symphonie von Gustav Mahler dirigierte, war hier zehn Jahre Chef.

Nun hat unser Chefdirigent hier eine weitere künstlerische Heimat gefunden, und das spürt man sofort. Das Unvorstellbare, dass das ganze Orchester nach dem Abgang von der Bühne nochmals herauskommt und von Hunderten Menschen erneut bejubelt und fotografiert wird – hier geschieht es. Obwohl sie seit 1989 immer wieder in Tokio auftreten und dort schon an die 30 Konzerte gegeben haben, gastieren die Tonkünstler zum ersten Mal in diesem imposanten Konzertsaal mit 1.800 Plätzen, für den heute alle Tickets verkauft sind. Und wieder macht es Freude, unseren Musikerinnen und Musikern beim Arbeiten zuzuschauen. Deshalb zeigen wir heute in einer etwas umfangreicheren Fotogalerie unten eine Auswahl der schönsten Augenblicke, die unsere Tournee-Fotografen Hannes Strassl und Emil Zitarevic bisher vor die Linse bekamen. Auch das Programmheft zur Tournee wollen wir an dieser Stelle zeigen: In der aktuellen Tonkünstler-Saisonbroschüre haben unsere Orchestermitglieder e anrührende Abschiedsworte für ihren Chefdirigenten gefunden und reflektieren die gemeinsame Zeit mit ihm – und die Tourneeleitung von Crystal Arts hat Auszüge daraus für das japanische Publikum übersetzen lassen.

Während der Tournee erreichen uns zwei höchst erfreuliche Neuigkeiten: Valentin Lemberg, aus Wiener Neustadt stammend und früherer Akademist unseres Orchesters, hat gerade die Akademiestelle für Klarinette bei den Wiener Philharmonikern gewonnen. Und: Unsere Akademistin, die Violinistin Miriam Magdalena Haniková, hat ihr Probespiel bei den Wiener Symphonikern bestanden und musiziert bei ihnen bald im Tutti der ersten Geigen. Wir gratulieren herzlich und wollen in diesem letzten Beitrag auch die anderen Mitglieder der Tonkünstler-Orchesterakademie vorstellen, denn alle zehn treten als Teil unseres Orchesters in Japan auf: Marina Caputo, Sunniva Herland Monstad, Anton Borusan, Agnes Oberndorfer, Michael Sotriffer und Martin Wagner an den Streichinstrumenten, dazu die Flötistin Sagit Zur, die Hornisten Katharina Paul – und Johanna Gappmaier am Schlagzeug. Die Salzburgerin studiert an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz und ist mit den Wiener Philharmonikern schon mehrmals durch Europa getourt. Dies hier aber ist ihre erste Gastspielreise in Japan. Man könne entspannter musizieren auf längeren Konzertreisen, sagt sie, und seine Energien besser einteilen. In Mahlers fünfter Symphonie spielt sie die große Trommel, auch mit «Becken aufgeschnallt», wie es in der Fachsprache heißt, die Peitsche im dritten Satz, die in der Partitur als «Holzklapper» bezeichnet sei und auch mit Woodblocks gespielt werden könne, und nicht zu vergessen die Triangel – eine, wie Johanna Gappmeier sagt, «sehr coole Stimme»! 

In allen symphonischen Orchestern Wiens habe sie schon substituiert – so eng wie bei den Tonkünstlern habe sie den inneren Zusammenhalt aber noch nirgendwo erlebt. Dass sie Akademistin sei, spiele eigentlich keine Rolle. Sie freue sich immer besonders über Lob aus anderen Instrumentengruppen und fühle sich vom ganzen Orchester als Musikerin wertgeschätzt. Und das ist doch ein wunderbares Schlusswort. Vorläufig. Denn die Tournee ist zu Ende, unsere Japan-Reise noch lange nicht: Nach einer denkbar kurzen Pause beginnen in Wien die Proben für den Plugged-In-Abend mit dem Kodō Ensemble, das auf der Insel Sado – kein Scherz! – sein Zuhause hat. Der japanische Regionalsender Niigata TV wird unsere Zusammenarbeit begleiten und einen Film darüber produzieren. Und danach, Anfang Juni, verabschiedet sich Yutaka Sado mit Mahlers achter Symphonie. Aber nur als Chefdirigent. Ein Freund des Orchesters wird er bleiben.

The Japan journey continues

The final concert of our Japan tour takes place in Sumida Triphony Hall, north-east of the centre of Tokyo. This is the home of the New Japan Philharmonic Orchestra, of which Yutaka Sado has been Music Director since 2023 and which loaned flautist Yasushi Watanabe to our own orchestra a few days ago. Our Music Director has found another artistic home here, and you can feel this immediately. The whole orchestra has to come out again after leaving the stage and is cheered and photographed again by hundreds of people – this never happens, but it happens here. Although they have performed in Tokyo repeatedly since 1989 and have already given around 30 concerts here, this is the first time the Tonkunstler have performed in this 1,800-seat concert hall, for which all tickets have were sold today. And once again it’s a pleasure to watch our musicians at work. That’s why we’ve filled the photo gallery below with a selection of the best moments that Hannes Strassl and Emil Zitarevic have captured so far. We would also like to show the programme booklet for the tour here: In the current Tonkunstler season brochure, our orchestra members have found touching words of farewell for their Music Director and reflect on their time together with him.

We receive good news during the tour: Valentin Lemberg, a former academy member of our orchestra, has just won the academy position for clarinet with the Vienna Philharmonic. And our academy member Miriam Magdalena Haniková has passed her audition with the Vienna Symphony Orchestra. We would like to congratulate them and we also present the other members of the Tonkunstler Orchestra Academy in our photo selection today, as all ten will be performing as part of our orchestra in Japan. One of them is Johanna Gappmaier on percussion. The Salzburg native studies at the University of Music and Performing Arts in Graz and has already toured Europe several times with the Vienna Philharmonic Orchestra. But this is her first tour to Japan. In Mahler’s Fifth Symphony, she plays the bass drum, along with «strapped on» cymbals, the whip and not forgetting the triangle – a «very cool part», as Johanna Gappmeier says!

She has already substituted in all of Vienna’s symphonic orchestras – but nowhere else has she experienced such close internal cohesion as with the Tonkunstler. She feels valued as a musician by the whole orchestra. A wonderful sentiment to finish with. For the time being. Because the tour is over, but our trip to Japan is not: After a short break, rehearsals begin in Vienna for the Plugged-In evening with the Kodō Ensemble, which has its home on the island of Sado. The Japanese regional broadcaster Niigata TV will shadow our collaboration and produce a film about it. And then, at the beginning of June, Yutaka Sado will bid farewell with Mahler’s Eighth Symphony. But only as Music Director. He will remain a friend of the orchestra.

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