Festival-Eröffnung
Beschreibung
Morgendämmerung, ein gleißender Sonnenaufgang, majestätische Berggipfel, Unwetter, mildes Abendlicht: Wenn es ein Musikstück gibt, das unter freiem Himmel wirkt, dann die «Alpensinfonie» von Richard Strauss – ein grandioser Einstand des Tonkünstler-Chefdirigenten Fabien Gabel bei seiner ersten Festivaleröffnung in Grafenegg. Während Strauss die orchestralen Mittel seiner Zeit bis an die Grenzen ausreizte, schuf Francis Poulenc in seinem Konzert für zwei Klaviere und Orchester ein Meisterstück ziselierten Zusammenspiels. Den Geschwistern Katia und Marielle Labèque gelingt das instrumentale Ping-Pong, das Poulenc hier verlangt, seit Jahrzehnten exemplarisch. Zwischen blitzender Virtuosität und verklärtem Rückblick auf die Wiener Klassik angesiedelt, zählt es zu den eindrucksvollsten Schöpfungen der Musikgeschichte.
Eine Sensation steht zu Beginn des zweiten Konzertteils mit der europäischen Erstaufführung von Maurice Ravels Prélude et Danse, dem Eröffnungsstück aus «Sémiramis», am Programm. Diese Kantate hatte der erst 26-jährige Ravel 1901, noch während seines Studiums bei Gabriel Fauré, komponiert. Nur ein einziges Mal wurde sie aufgeführt – bei einer Vormittagsprobe im Conservatoire de Paris. Das Manuskript galt fast ein Jahrhundert lang als verschollen, bis das erhalten gebliebene Eröffnungspräludium im Jahr 2000 bei einer Auktion in Paris auftauchte. Als Wiederentdeckung im Jubiläumsjahr zum 150. Geburtstag des Komponisten erlebte die Komposition im März 2025 in New York ihre öffentliche Uraufführung.
Mitwirkende
- Klavier Katia Labèque
- Klavier Marielle Labèque
- Dirigent Fabien Gabel
Programm
- 00:20:00 Francis Poulenc
- - Pause -
- 00:05:00 Maurice Ravel
- 00:50:00 Richard Strauss